"Prag läßt nicht los. Uns beide nicht. Dieses Mütterchen hat Krallen." schrieb einst schon Franz Kafka in einem Brief an Oskar Pollack über eine Stadt, die einen wirklich fesseln
kann. Alte Schlösser, Kirchen, Synagogen und Häuser reihen sich nahtlos aneinander, geben aber gleichzeitig die Schätze dieser Stadt preis. Kultur, Geschichte und Moderne lassen sich in nahezu
jedem Haus, jedem Laden und jedem Restaurant nahezu spüren. Und seit Herr Rügers letztem Besuch vor ein paar Jahren hat sich auch kulinarisch so einiges getan.
Teil 1: Essen und trinken.
Serviettenknödel. Daran und an Schweinebraten mit dicker, fettiger Bratensoße erkennt man die klassische böhmische Küche. Man findet sie in Prag zuhauf gerade im Dunstkreis der großen Sehenswürdigkeiten wie dem Altstadtmarkt. "Original Bohemian Restaurant" prangt zumeist in großen Lettern am Eingang der Pilsner Braustuben, doch das ist nicht das moderne Prag. Wandert man ein Wenig abseits der großen Touristenattraktionen durch die Gassen, so wird man schnell fündig: Cafés, moderne Restaurants, Metzger und Vesperstuben, die einen nicht vorübergehen lassen, ohne zumindest eine Kleinigkeit versucht zu haben.
Naše Maso. "Unser Fleisch" steht im Schaufenster eines ziemlich guten Metzgers in der Dlouha, unweit des jüdischen Viertels geschrieben. Herr Rüger lief zunächst nachts um 1:00 Uhr
an diesem Laden vorbei und wunderte sich über den einsamen Mann im hinteren Teil des Ladens, der zwischen Schweinehälften den Fleischwolf bediente. Am nächste Tag war es mit dem Wundern vorbei: Zu
jeder Tageszeit war die Metzgerei nahezu überfüllt mit Kunden und die Angestellten kamen kaum mit dem Nachschneiden des Fleisches hinterher. Insbesondere zu empfehlen sind die genialen Burger, die
frisch zubereitet mit einem kühlen Bier wirklich eine Wohltat für jeden Carnivoren darstellen. Volle fünf "R" in Herr Rügers Wertungsschema!
Sisters. Fällt man voll Freude über einen guten Burger aus dem Nase Maso heraus, steht man auch schon fast im Sisters, einem netten Kaffe, in dem es neben verschiedenen
Kaffeespezialitäten noch etwas ganz Besonderes gibt: Stullen! Gerade als Frühstückscafé für einen anstrengenden Tag kann man das Sisters nur empfehlen.
Fish 'n' Chips. Wandert man die Dlouha ein Stück weiter in Richtung des jüdischen Viertels, so kommt man zwangsweise am Fish and Chips vorbei. Das Lokal serviert Fast Food
Klassiker auf eine gehobenere Weise und bietet zumindest in Herr Rügers Augen einen ausgezeichneten Service. Gerade für ein entspanntes Abendessen mit anschließendem Schlendern an der
Moldaupromenade scheint dieses Lokal perfekt zu sein.
Trdelnik. So nennt sich dieser kleine süße Snack für zwischendurch, den man inzwischen an vielen Ecken in Prag kaufen kann. Es handelt sich dabei um einen Stock gewickelten Hefeteig, der drehenderweise über einem Holzfeuer gebacken und anschließend noch in Zucker und Zimt gewälzt wird, bevor er seine letzten Runden dreht. Ein Muss in Prag!
Teil 2: Geschichte und Kultur
Natürlich war sich Herr Rüger auch nicht zu schade, die großen Attraktionen der Stadt, wie die Altstadt, Visherad, den Hradschin oder das jüdische Viertel anzusehen. Aber seht
selbst.
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