Göttliches Grillen. Herr Rüger wagte sich heute an ein weiteres Gericht der "Holy Trinity", der heiligen Dreifaltigkeit des Grillens: Spareribs. Die "Holy Trinity" bezeichnet die
klassichen amerikanischen Grillgerichte Spareribs, Pulled Pork und Beef Brisket. Alle drei sind definitiv einen Versuch wert.
Spareribs sind nicht gleich Spareribs. Die Suche nach dem richtigen Zuschnitt stellte Herr Rüger anfangs noch vor eine Gewissensentscheidung. Welcher Teil des Schweines soll in den Grillolymp erhoben werden? Ganz einfach war diese Entscheidung nicht, denn man unterscheidet in der Regel zwischen drei Spareribvarianten :
Die klassischen Spareribs sind aus dem Bauch des Schweines geschnitten. Der Unterschied zwischen den klassischen Spareribs und dem St. Louis Cut ist, dass bei den klassichen Spareribs die Rib Tips - einen Teil des Schweinebauches - nicht abgetrennt werden. Für beide Schnitte werden die Rippen des Schweines kurz hinter dem Rückenmuskel durchtrennt. Der obere Teil wird dann entweder als Kotelett angeboten oder aber zu Babybackribs zugeschnitten. Die Babybackribs sind der wohl zarteste und fleischigste Schnitt. Sie stammen aus dem oberen Teil des Rippenbogens, der direkt an die Wirbelsäule des Schweines anschließt. In Deutschland ist diese Variante der Spareribs unter anderem als Leiterchen oder schlicht als Kotelettrippchen bekannt. Da die Babybacks eher vom Rückenbereich des Schweines stammen und in der Regel nicht breiter als der Schweinelax sind, sind sie die kürzeste Sparibvariante.
Die Zubereitung der Spareribs ist eigentlich recht einfach. Man benötigt lediglich gutes Fleisch, eine gute BBQ-Marinade und einen Grill oder Backofen. Alternativ zur BBQ-Marinade kann auch auf
verschiedene Rubs zurückgegriffen werden. Herr Rüger versuchte sich heute aber an seiner eigenen BBQ-Soße, die im Wesentlichen auf dem Rezept des als Soßenkönig in der Grillszene bekannten Uwe
Bender aka Master-Sir-Buana basiert.
Zutaten.
1l Cola
500 ml Ketchup
50 gr Ingwer
50ml Scotch Whisky (gerne auch etwas rauchiger)
1/2 TL Senfpulver
1 TL gemahlene Koriandersaat
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
2 rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 El Worcestersoße
3 EL dunkle Sojasoße
2 EL Chilisoße
4 EL Honig
1 Bund Thymian
Salz
Pfeffer
Öl
Zubereitung.
- Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch schälen, fein hacken und in Öl anschwitzen.
- Mit Whisky ablöschen und einkochen lassen. Anschließend die Cola und den Ketchup zugeben und die Grundsoße um mindestens 30% reduzieren lassen.
- Die restlichen Gewürze und Aromate zugeben und die Soße noch einmal aufkochen und anschließend pürieren. Den Thymian am besten in einen Teebeutel geben, damit er sich einfach kurz vor dem
Pürieren aus der Soße nehmen lässt.
- Die Spareribs ca. 5h vor dem Grillen salzen, mit der BBQ-Soße bestreichen und ziehen lassen.
- Grill anzünden, Spareribs zunächst bei indirekter Hitze garen und regelmäßig mit der restlichen Marinade bestreichen. Zum Schluss sollten die Spareribs noch einmal direkter Hitze ausgesetzt
werden, damit der in der Marinade enthaltene Zucker karamellisiert.
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Martin Ballwanz (Dienstag, 06 September 2016 09:14)
Hallo Herr Rüger!
Wie lang ist denn die ungefähre Gesamtgarzeit erfahrungsgemäß?
Hab zwar einige Unterlagen zum Thema - hätte aber gern Ihre Meinung gehört ;-)
Viele Grüße!
Herr Rüger (Dienstag, 06 September 2016 18:49)
Hallo Herr Ballwanz,
über Garzeiten kann man sich immer vortrefflich streiten. Oft werden Spareribs nach der 3-2-1-Methode zubereitet und garen somit knappe sechs Stunden. Allerdings ist jedes Stück Fleisch unterschiedlich und auch der Geschmack eines jeden einzelnen ist irgendwo anders. Die Spareribs bei mir waren lediglich gute vier Stunden auf dem Grill (jeweils zwei Stunden bei indirekter Hitze und in Folie bei 120°C und ca. 30 Minuten bei direkter Hitze zum Glasieren). Generell sollte sich aber bei fertigen Spareribs der Knochen leicht vom Fleisch lösen, sodass ein kurzer Griff an die Rippchen schon viel verraten kann.
Beste Grüße!